PelikanViertel Hannover

Neikes kann seine sensible Vorgehensweise in diversen Projekten des Denkmalschutzes unter Beweis stellen. So wandelt er die stillgelegten PelikanWerke in Hannover zu einem modernen und multifunktionalen Stadtviertel von 1992 – 2008 um. Auf Grundlage seiner Masterplanung entsteht eine Art Stadt in der Stadt: Büros, Läden, Sporteinrichtungen, Restaurants, Wohnungen, ein 5-Sterne Hotel – Hannovers neues »PelikanViertel«. Der historische Saal wird für das niedersächsische Staatsorchester restauriert, das Hotel Seidler Pelikan und die Harry´s New York Bar entstehen in enger Zusammenarbeit mit dem Innenarchitekten Harald Klein. Das Restaurant Fifth Avenue entwickelt Neikes für das Hotel Arabella Sheraton. Parkierungen mit zum Teil 5-geschossigen Tiefgaragen für über 800 PKW´s werden realisiert ebenso wie gestalterisch qualitätsvolle Außenanlagen im historischen und Neubaubereich.

Das Projekt wird im Forschungsfeld für den experimentellen Wohnungs- und Städtebau ExWost von 1997 – 2000 als Modellbauvorhaben des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung für die Nutzungsmischung im Städtebau begleitet. Neikes Architektur der Neubauten gelingt es, einen materiellen Dialog mit den historischen Werkbauten einzugehen. Charakteristische Elemente werden aufgenommen und neu interpretiert. Die denkmalgeschützte Bausubstanz wird vorbildlich restauriert und moderne Gestaltungsgedanken gefühlvoll und harmonisch in das Denkmal integriert. Insgesamt realisiert Neikes hier 121 Einzelprojekte im Außen- und Innenraum und neben umfangreichen Veröffentlichungen erhalten seine Leistungen zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. 

„Wertvolle denkmalgeschützte Werksbauten aus der wilhelminischen Epoche wurden für neue Nutzungen anspruchsvoll umgebaut und mit neuen Gebäudekomplexen ergänzt. So werden die städtische und architektonische Identität des traditionsreichen Standortes erkannt und im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung genutzt. Masterplan und bauliche Umsetzung setzen auf Urbanität auf der Basis vertrauter städtischer Strukturen. Hohe Dichte und Nutzungsmischungen sind der Erfolg des stadtbekannten »PelikanViertels«. Wenn auch die öffentlichen Aufenthaltsräume in ihrer räumlichen Definition nicht immer eindeutig sind, so ist im »PelikanViertel« doch eine »Patchwork-City« für Menschen unserer Zeit in der Verbindung von Tradition und Modere entstanden, ein überzeugendes Beispiel für den Gewinn neuer Urbanität im Zuge der Umstrukturierung industrieller Standorte.“


Stellungnahme der Jury zum Deutschen Städtebaupreis